Multifunktionsbad Mariendorf: Grün-Rot im Bezirk gibt die Hoffnung auf

Es sind erst zwei Wochen vergangen, seit die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg mit breiter Mehrheit – auch mit den Stimmen von SPD und Grünen – den Antrag der CDU-Fraktion zum Multifunktionsbad beschlossen hat. Nun schießt Grün-Rot quer. 

Mit ihrem Beschluss hat sich die Bezirksverordnetenversammlung ganz deutlich für den Neubau des Bades ausgesprochen und das Bezirksamt aufgefordert, sich auf Landesebene dafür vehement einzusetzen. 

Die Grünen hatten im März jedoch gleichzeitig einen Antrag eingebracht, der das Bezirksamt auffordert, die Schaffung eines sogenannten Interimsbades am Standort Ankogelweg prüfen zu lassen, also einer nicht wintertauglichen provisorischen Schwimmhalle. Er wurde am 29. März im Sportausschuss diskutiert und von Grün-Rot beschlossen!

Dazu erklärt der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Alexander Schie:
„Dieser Antrag kommt zur Unzeit. Wir haben uns gerade erst gemeinsam für das Multifunktionsbad ausgesprochen. Jetzt andere Überlegungen ins Spiel zu bringen, ist völlig kontraproduktiv. Die Haushaltsberatungen im Abgeordnetenhaus laufen. Wir dürfen an diesem Punkt nicht den Druck aus dem Kessel nehmen. Dass Rot-Grün diesen Antrag nun im Ausschuss beschlossen hat, ist ein völlig falsches Signal. Die Zählgemeinschaft hat offenbar die Hoffnung auf die Umsetzung des Baus bereits aufgegeben. Anders kann man diesen Beschluss nicht erklären. Wir hingegen werden weiter für den Neubau kämpfen und den Druck erhöhen. Unsere Kollegen der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus haben daher bereits einen Antrag dazu eingebracht. Wir erwarten von der rot-grün-roten Koalition auf Landesebene, dass sie den Wortbruch korrigiert und Mittel zur Umsetzung des Baus bereitstellt.“

In der Ausschusssitzung war auch der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäder Betriebe, Dr. Johannes Kleinsorg, zu Gast. In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass es keine konkreten Pläne gibt, um die Bäderlandschaft in unserem Bezirk zukunftsfest zu machen.

Der CDU-Politiker Hagen Kliem, Vorsitzender des Sportausschusses, ist entsetzt:
„Mein Fazit angesichts der vergangenen Sitzung des Sportausschusses: Tempelhof-Schöneberg hat eine Bäderlandschaft, die kurz davor steht, sich zur Ruinenlandschaft zu entwickeln. Es gibt keine konkreten Pläne, das zu ändern, nur Träume für eine ferne Zukunft. Wir werden uns als CDU-Fraktion mit aller Kraft für zukunfts- und leistungsfähige Schwimmbäder einsetzen, um einen Super-GAU zu verhindern.“